Zugang zur Hafencity am 05./06.07.2008

  • Mein offener Brief an die Hafencity GmbH (sowie in Kopie an Mopo, Abendblatt uhnd HH1) von eben:


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    dass die Hamburger Innenbehörde mehr Wert auf das Wohl von Touristen legt, als auf das Wohl der Bürger Hamburgs, ist durch die fast apathische und ans abiedernde gemahnende Suche nach Events ohne Bedeutung (und Stil) lange bekannt. Heute jedoch hat es mir persönlich gereicht, so dass ich mich an Sie wenden muss, denn Sie wollen hier einen Stadtteil vorantreiben, der von Hamburgern angenommen werden muss, nicht von Touris.


    Heute hatte die Hamburger Innenstadt die sportlich und hanseatisch wertfreien Veranstaltungen Schlagermove und Hamburgman. Nicht nur, dass es dadurch kaum möglich war, den Stadtteil Hafencity mit dem eigenen Auto tagsüber zu verlassen, nein, selbst fast 12 Stunden nach Ende beider Veranstaltungen, war es uns nicht möglich, mit einem Taxi unseren Stadtteil wieder zu befahren. Unser tapferer Taxifahrer versuchte den Zugang Holzbrücke...gesperrt (um 5:30 Uhr), den Zugang St. Katharinen.... gesperrt (5:35 Uhr) und den Zugang Brooktorkai... gesperrt (5:37 Uhr) zu durchfahren, um uns zu unserer Heimat am Kaiserkai zu bringen. Theoretisch hätten wir jetzt also - von St.Pauli kommend - den Weg über die Elbbrücken wählen müssen, was uns 10-15 EUR mehr Taxizeche gekostet hätte.... wir gingen ab HbF zu Fuß.


    Was Sie uns als Bürgern der Hafencity regelmäßig zumuten, grenzt an Vertreibung. Dass Hamburg den Tourismus für sich entdeckt hat...ok. Und auch auf dessen Einnahmen nicht verzichten will...auch ok. Aber dass der Hamburger selber und vor allem der noch euphoristische Hafencitybewohner permanent benachteiligt wird durch naive Planungen und weltfremde Theoretiker (Basketballfeld Vasco-da-Gama), ist pure Ignoranz der Bedürnisse der Menschen - ja. Menschen - die "Ihren" Stadtteil bewohnen sollen und diesen für "Ihre" Touristen mit Leben füllen sollen und damit für auswärtige Devisen attraktiver machen sollen. Sind wir nur Kulisse für Busladungen aus der Eiffel? Ja, denn sonst würden Sie sich um uns bemühen.


    Das fragile Konstrukt Hafencity ist abhängig von Bewohnern, die sich in diesem Stadtteil wohlfühlen und die die völlig überzogene Sucht des Hamburger Senats nach kulturell wertfreien Massenveranstaltungen mittragen. Das wollen wir gerne tun, weil man ahnen musste, was einen in der Innenstadt - und speziell im Stadteil Hafencity - erwartet. Aber warum dürfen wir nicht mal mehr nach Hause? Sind wir Ihnen gar nichts wert? Sind wir Experimentiermasse Ihrer stadtplanerischen Phantasien? Bei allen HSH-Nordank-Runs, Cruise-Days, QM2-Days, Hafencity-Runs, Schlagermoves etc. wo ab früh morgens Hunbschrauber über unseren Häusern stehen, Garagen blockiert sind, Touris in unser Fenster gaffen oder gar in unser Wohnungen eindringen, reisst man sich zusammen, aber wenn man dann von Hbf zu Fuss heim muss, weil irgendwelche volltrunkene, gröhlende und debile Menschen mit peinlichen Perücken auf dem Kopf (vermutlich aus dem hamburger Umland) wichtiger zu sein scheinen, als der eigene steuerzahlende Bürger, dann reichts!!!


    Bitte erkennen Sie endlich, dass die Hafencity kein Experimetierfeld ist, sondern dass hier Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg ihr Leben leben wollen. Und dass WIR das Leben hier ausmachen und diesen Stadtteil auch für Auswärtige attraktiv machen. Wenn Sie so weitermachen, werden sich viele Menschen diesem Stadtteil wieder abwenden, weil er unattraktiv wird. Trotz Elbblick!!


    Ich glaube, wir Hafencity-Bewohner sind alle sehr enthusiastisch, aber vergessen Sie uns nicht. Denn das passiert in letzter Zeit viel zu häufig.


    Mit freundlichen Grüßen


    Mirco Hölling
    Am Kaiserkai 5
    20457 Hamburg (Hafencity)


    P.S.: Eine Kopie dieser Mail werde ich an die Redaktionen vom Abendblatt, der Mopo und an Hamburg 1 versenden.

  • ... zum Thema "Ignoranz" möchte noch das Verhalten der Bahn hinzufügen - Sei es nun die U4 oder die DB. Nach dem Motto: "Erst mal richtig Lärm/Dreck/Staub/Behinderung machen", später profanes Entschudigungschreiben mit Erklärung. Das scheint/ist(!) Programm. Einmalig! Die Wut sitzt mitlerweile ziemlich tief - trotz der genanneten erheblich mitgebrachten Toleranz!
    Die U4-Veranstaltung hätte man sich fast sparen können.


    Gruss Michael

  • Schön, das entspricht voll und ganz meinem Gemütszustand !!


    Beim Hella - Marathon wurden wir am Freitag Nachmittag mit lieblos an die Aussentür der Häuser geklebte Zettel darüber informiert dass wir am Wochenende unsere Garage nicht verlassen können.


    Man traut sich bei Grossveranstaltungen nicht sein Auto zu benutzen weil man nicht weiss ob man raus kommt oder, wie ja so schön beschrieben, nicht sicher sein kann wieder rein zu kommen.


    Vielen Dank an Mirco, ich finde die Dinge sehr gut auf den Punkt gebracht!


    Marcus

  • Leider muss ich dem Threaderöffner vollends zustimmen - die Hwfencity war nur bzw. ist gerade jetzt nur über die Elbbrücken erreichbar.
    Nun sind zum Einen diese veranstaltungen auch wichtig und richtig, über Sinn und oder Unsinn von Sportveranstaltungen (Marathon, Thriatlon, Radrennen usw...), Art und Weise eines Hafengeburtstages (Fress- und Saufkirmes...pardon!) usw. mag man streiten, aber es wird sie weiterhin geben, hinzu kommen dann noch Cruise Days, Tag der Einheit in diesem Jahr u.ä.


    Der eine oder andere Hafencitybewohner erfreut sich vielleicht auch daran, teils ist für unsere Kinder auch was spannendes dabei, aber das wesentliche ist dabei, das man nicht informiert wird und so teils große Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen muss.
    Bedenke: wenn du weisst, welche Umwege du zu gehen hast, dann kann man sich darauf einstellenm, weisst du es nicht, kommt man zu spät oder es verursacht Kosten.


    So, und nun liebe Stadt Hamburg oder Hafencity GmbH - die Sache ist ganz einfach: dem Veranstalter wird einfach auferlegt, dass er für ein Verkehrskonzept zu sorgen hat, mit welchem die Erreichbarkeit gewährleistet ist. ich glaube nicht, dass einige tausend Euro mehr für andere (erweitere) Absperrmaßnahmen die Veranstaltungen zum Kippen bringen könnten.
    An diesem Wochenende könnte man mit einigen Hütchen und ev. einer Verkehrswacht den Zugang über den Hauptbahnhof in die Hafencity schaffen.


    Oder wie sieht es zum Beispiel das Maritime Museum, wo an einem solchen Wochenende weniger besucher es anfahren können - freuen die sich, dass mehr Ruhe einkehrt, oder würde man sich doch über die Eintrittsgelder zur Finanzierung freuen...?

  • Ich finde Veranstaltungen in der hamburger Innensatadt auch okay und selbstverständlich. Und dass es in der wärmeren und trockeneren Jahreszeit auch mal Probleme gibt, weil sich Veranstaltungen übelappen... nun gut. Aber es geht langsam zu weit.
    Ewig Umleitungen, Sperrungen, häufig gute, nicht selten aber auch schlechte oder gar keine Infos an die betroffenen Bewohner.


    Dass man hier in der HC ein größeres Toleranzspektrum haben muss, als in meiner alten Heimat Winterhude, ist klar und selbstverständlich. Aber wenn es dann schon an die Basics geht, dass man noch nicht mal mehr nach Hause kommt, hört bei mir der Spass auf.


    Dass ich diese Massenveranstaltungen persönlich obendrein ganz fürchterlich niveaubefreit finde, steht auf einem anderen Blatt. Die Sucht nach Events scheint mir hier in HH seit ca. 5 Jahren fast manisch. Jedes Wochenende wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben und Millionen von Menschen bevölkern wieder irgendwelche Fressbuden. Soll jeder machen wie er will, aber es wohnen im Zentrum nun mal Menschen. Die Hamburger aus St. Pauli, Schanze oder Neustadt konnten sich vergangenheitlich wohl nicht so gut wehren, aber bei der allseits als Prestigeobjekt bezeichneten Hafencity stößt man hoffentlich zukünftig auf ein wenig mehr Gegenwehr. Es soll nichts verhindert werden, aber die Innenstadt darf m.E. nicht zum Disneyland für Touris verkommen, solange hier Hamburger leben. Ein vernünftiges Maß ging da zuletzt mehr und mehr verloren.


    Übrigens habe ich auf mein Schreiben eine Anfrage der Mopo erhalten. Die wollen vielleicht berichten. Ich werde mich mit denen in Verbindung setzen.

  • So, ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit der Dame von der Mopo, die das Thema (Überfülle an Veranstaltungen mit Beeinträchtigung der normalen Lebensabläufe in der HC und teilweise schlechter Infopolitik) in einer der nächsten Ausgaben gerne aufgreifen möchte.


    Hierzu sucht sie neben mir noch zwei bis drei weitere Anwohner, die das ähnlich kritisch sehen wie ich.


    Wer Lust auf einen Fototermin und noch zwei/drei Statements zum abgeben hat, mag sich gerne zwecks Terminvereinbarung bei mir oder hier melden. Der Fototermin soll lt. ihrer Aussage nicht länger als 20-30 min dauern.


    Ich habe in meinem Statement darauf hingewiesen, dass die HC-Bewohner überwiegend Veranstaltungen positiv aufgeschlossen sind, aber von Bezirksamt und Behörden wie auch der Hafencity GmbH nicht völlig aus dem Fokus verloren werden dürfen. Sie empfand das als einen völlig neuen und "sehr interessanten" Aspekt. Selbstverständlich wies ich auch darauf hin, dass die Pluralität in der Hafencity vermutlich auch bedingt, dass viele der hier wohnenden das ganze unkritisch oder gar positiv sehen. Es geht ja nicht um Stimmungsmache, sondern um ein ernsthaftes Anliegen.


    Wer sich also berufen fühlt und in die Zeitung möchte: :D
    Bitte kurzes Feedback.


    Vielen Dank
    Gruß
    Mirco Hölling
    Am Kaiserkai 5

  • Na dann mal "toi toi toi" bei dieser Mopo Aktion. Ob die Mopo allerdings das richtige Printmedium für dieses durchaus ernst zu nehmende Anliegen ist, wage ich zu bezweifeln.


    Allerdings, bei soviel Unentspanntheit und dümmlicher Arroganz wie in folgendem Zitat zu finden (bzgl. der Bewohner des Hamburger Umlandes) trifft die Mopo wohl Geist und Niveau des Verfassers:


    Quote

    Original von Mirco
    aber wenn man dann von Hbf zu Fuss heim muss, weil irgendwelche volltrunkene, gröhlende und debile Menschen mit peinlichen Perücken auf dem Kopf (vermutlich aus dem hamburger Umland) wichtiger zu sein scheinen, als der eigene steuerzahlende Bürger, dann reichts!!!


    Ich als HafenCity Bewohner, der zum Glück ein sonniges und stressfreies Wochenende in München verbringen konnte, distanziere mich jedenfalls von solch überheblichen Aussagen und ich halte mich keineswegs für ein besseres Individuum, bloß weil ich nicht am Schlagermove teilgenommen habe und es mir leisten kann in der HafenCity zu wohnen.


    Wenn solch unqualifizierte Äußerungen ersteinmal "die Runde" in Hamburg und Umgebung machen, mutiert die HafenCity doch ganz schnell zu dem, was sie eben nicht werden soll - zickiger Schicki Micki Stadtteil für die sog. "Elite" ...


    Wobei, zickig ist es hier ja mittlerweile schon ....

  • Ja, es sollte doch ein sachlicher Ton herrschen, es ist wichtig diese Diskussion zu führen bzw. überhaupt zu beginnen.
    MOPO, Bild und vergleichbare sind da wohl nicht die richtigen Medienpartner, oben genanntes Zitt ist wohl doch etwas unglücklich.


    by the way scheint heute das ARD Frühstücksfernsehen live aus der Hafencity zu berichten...?!

  • Quote

    Original von Mirco


    Heute hatte die Hamburger Innenstadt die sportlich und hanseatisch wertfreien Veranstaltungen Schlagermove und Hamburgman. Nicht nur, dass es dadurch kaum möglich war, den Stadtteil Hafencity mit dem eigenen Auto tagsüber zu verlassen, nein, selbst fast 12 Stunden nach Ende beider Veranstaltungen, war es uns nicht möglich, mit einem Taxi unseren Stadtteil wieder zu befahren. Unser tapferer Taxifahrer versuchte den Zugang Holzbrücke...gesperrt (um 5:30 Uhr), den Zugang St. Katharinen.... gesperrt (5:35 Uhr) und den Zugang Brooktorkai... gesperrt (5:37 Uhr) zu durchfahren, um uns zu unserer Heimat am Kaiserkai zu bringen. Theoretisch hätten wir jetzt also - von St.Pauli kommend - den Weg über die Elbbrücken wählen müssen, was uns 10-15 EUR mehr Taxizeche gekostet hätte.... wir gingen ab HbF zu Fuß.


    .



    Die Veranstaltung HamburgCityman war noch nicht beendet, sondern wurde am Sonntag ab 07.30 Uhr fortgesetzt. Um ca. 1.00 Uhr morgens war es gestern aufjedenfall kein Problem mit dem Taxi in die Hafencity nach Hause zu fahren.


    Die Straßen sollten trotzdem aber erst um 07.00 Uhr wieder gesperrt sein!
    Ich denke , dass die Veranstalter gerne Geld einsparen und deshalb zuwenig Teams unterwegs sind, die für die Straßensperrungen verantwortlich sind. Wenn ich lese, dass für den Jedermannkurs alle Straßen ab 07.00 Uhr gesperrt sind und um 5.30 Uhr bereits die ersten Straßen schon gesperrt sind, dann war da wohl nur ein einziger Trupp unterwegs, der für alle Sperrungen bis 07.00 Uhr zu sorgen hatte! Das darf einfach nicht sein.


    Ich glaube aber, dass Du Mirco mit der Hafencity GmbH den falschen Ansprechpartner gewählt hast. Nur weil Eure Straße und ein Großteil der Hafencity noch sozusagen im "Privateigentum" der HafencityGmbH ist, haben sie meines Wissens nach nichts mit diesen Veranstaltungen zu tun. Die Genehmigung der Veranstaltung und die Sperrungen dürften alleine im Bereich Bezirksamt Mitte angelegt sein, da es "nur" um die Sperrung der Zufahrten zum Streckenverlauf "Hafenrandstraße" ging. Da ist die HafencityGmbH genauso "nur" Anlieger als Eigentümer wie wir.


    Grundsätzlich muss es aber in Zukunft eine bessere Koordination geben. Denn es kann eigentlich nicht sein, dass wir als ganzer Stadteil immer über so lange Zeit tagsüber von dem Rest der Stadt abgeschnitten sind. Das ist mir in noch keinem anderen Stadtteil passiert und liegt bei uns wohl definitiv an der "Insel"-Lage und daran, dass alle Events immer in der Innenstadt anfangen bzw. enden.


    Insgesamt plädiere ich aber auch eher für mehr "Entspanntheit und Gelassenheit" bei solchen Events. Und: Der Ton macht die Musik. @MOPO und anderen Medien: Mit dem offenen Brief des Forum-Neuzuganges kann ich mich wegen des Tonfalls nicht identifizieren.



    Gruß
    Sigrid

  • Quote

    Original von Peterle [...]dümmlicher Arroganz [...] distanziere mich jedenfalls von solch überheblichen Aussagen [...] trifft die Mopo wohl Geist und Niveau des Verfassers


    Na, Peterle, bei dem Widerspruch: Willkommen auf meinem Niveau!!! :D


    Aber Sapss beiseite. Mag sein, dass die eine oder andere Äußerung nicht glücklich war, ich habe das im Nachgang auch realtiviert, und wer meine späteren Posts gelesen hat, reagiert sicherlich auch eher mit der von Peterle angemahnten und dann doch nicht so richtig gelebten Entspanntheit. Ich habe mich nach einigen Kilometern Fußmarsch um 5:30 Uhr morgens jedenfalls rasend geärgert und direkt daraufhin die Mail geschrieben, denn mir gehts das Veranstaltungsgetue in der HHer Innenstadt schon lange fürchterlich auf den Senkel. Der eine mags, ich nicht. Warum soll ich dann so tuen, als wenn? Bei mir wars der berühmte Tropfen... der mit dem Fass.
    Vieles wird hier m.E. für Auswärtige getan und die Innenstadt leidet immer mehr. Damit meine ich nicht nur die Hafencity. Vollsperungen, johlende Massen, Dreck und vollurinierte Hauseingänge sind in angrenzenden Stadtteilen ebenfalls an der Tagesordnung. Da ists bei uns total harmlos gegen. Noch?
    Und ganz ehrlich: Ob die ne halbe Stunde früher oder später sperren, ist mit total wumbo. Wir sind hier auf ne Insel mit durch Baustellen z.T. soweiso begrenzten Zugängen und die können nicht alle Zugänge komplett dicht machen. Egal wann und wie lange!!!


    Zum Tonfall will ich gerne Stellung beziehen... Meine Erfahrung ist: Wenn man furztrockene Briefe im Amtsdeutsch und mit dem Willen, niemandem weh zu tun, an Behörden, Ämter oder Konzerne schreibt, passiert entweder nix oder man bekommt Standardentschuldigungen zurück. Also muss man es mal ein bischen drauf ankommen lassen, dann passiert auch was. Provokation und anpieksen lassen häufig eher mal die Wahrheit auf den Tisch kommen, als trockene political correctness. Wie man hier jedoch auch wieder sieht, macht man sich damit nicht nur Freunde. Aber das muss man z.T. riskieren, wenn man etwas erreichen will. Nichtsdestotrotz sind einige Passagen...hm ja, sagen wir recht impulsiv formuliert und diese sehe ich durchaus selber kritisch.


    Und natürlich ist mir klar, dass die HC GmbH nichts für Ironman oder Schlagermove kann. Aber die HC GmbH hat Einfluss und sollte ein berechtigtes Interesse haben, dass die Lebensqualität der hier Lebenden gewahrt bleibt. Und ich finde es daher auch legitim, dass man sich eben immer wieder in Erinnerung ruft. Im Hintergrund jammern und sich über dit und dat aufregen bringt meist nur ärger und Frust, ohne dass sich was ändert. Lieber mit dem reden, der es ändern kann. Wobei eine Disput mit einem Bezirksamt um solche Themen vermutlich vergebene Liebesmüh ist. Daher lieber mal "unsere" GmbH bemühen...


    Ob die Mopo das richtige Medium ist? Welches wäre das richtige? Die Süddeutsche? Wenn man ein Anliegen hat und dafür Öffentlichkeit bekommt, ist das ein Vorteil, denn Öffentlichkeit verleiht einem Anliegen mehr Gewicht. Und Mopo ist nur mal auflagenstark und lokal orientiert. Um eine Diskussion loszubrechen oder zumdest einen neuen Ansatz in den Köpfen von Politikern und Beamteten, kann es nicht schaden. Auch potentielle Mitstreiter werden wohl eher dort auf einen Aufmerksam, als über die FTD.
    Es ist eben auch für die Stadt etwas neues, dass im Stadtkern jetzt und demnächst eine ziemliche handvoll mehr Menschen wohnt als früher. In Gebieten, wo - weil häufig kaum bewohnt - bislang ohne Rücksicht auf Verluste Tschingerassabum gemacht werden konnte. Ich finde es da nicht arrogant oder illegitim, wenn man mal den Finger hebt und sagt: Hier leben Menschen, die gehört werden wollen. Vergesst uns nicht. Wir sind die Kulisse für Euren stadtplanerischen Traum.


    Aber abschließend möchte ich die Chance nutzen, mich bei allen Schlagermovebesuchern und auch deren Sympathiesanten zu entschuldigen. Es war morgens, ich war müde und mein Bett war weit entfernt. Daher war ich sauer. Ich finde die Veranstaltung immer noch reichlich blöde, aber ich will und wollte bestimmt niemandem zu nahe treten. Es hätten auch die Harleys-Days, der HSH-Norbank-Run oder sonstwas sein können. Es war aber eben nun mal der Schlagermove am Samtag.
    Übrigens wohne ich im Haus der Bergedorf Bille, so dass die Sorge, dass es sich bei mir um eine steinreichen "Forenneuling" mit Elbblick handelt, eher unbegründet ist. ;)


    Nun aber Butter bei die Fische. Der allgemeine Tenor scheint sich von meinem Anliegen wegzudrehen, so scheint es mir. Wer trotz der skeptischen Äußerungen zu der ganzen Frage Lust auf Mopo hat, melde sich bei mir. Ich kann auch ganz lieb und seriös sein und werde auch keine blumenkettenbehängten Menschen mehr beleidigen. ;)
    Ich bin nicht publicitygeil, ich will einfach nur in gebührender Form auf mein (unser?) Anliegen aufmerksam machen.


    Viele Grüße und eine geruhsame Nacht
    Mirco Hölling
    vom Kaiserkai 5

  • Quote

    Original von Ninnie
    Vielleicht trifft man sich ja (Über-)morgen hier.


    Und ich denke, der 'Forenneuling' bezog sich auf das Registrierungsdatum vom 10.06.2008.


    Eine Gute Nacht.


    Richtig erkannt ;)

  • Quote

    Original von Sigrid


    Richtig erkannt ;)


    Na, dann ist ja alles gut und sämtliche Missverständnisse und/oder Antipahtien (hoffentlich?) ausgeräumt.


    Und nach 1 Tag habe ich nun auch schon geschnallt, dass hinter dem "Hier" ein Link steckt. ?(


    Ich habe da natürlich auch dran gedacht. Leider arbeite ich derziet bis in die Puppen, dass ich es nicht versprechen kann. Ich schau mal.

  • Quote

    Original von Mirco
    Und nach 1 Tag habe ich nun auch schon geschnallt, dass hinter dem "Hier" ein Link steckt. ?(


    Ich habe da natürlich auch dran gedacht. Leider arbeite ich derziet bis in die Puppen, dass ich es nicht versprechen kann. Ich schau mal.


    Tschuldigung, das nächste Mal versuche ich das deutlicher zu formulieren, war keine Absicht. Ich treibe mich wohl zu viel in Foren rum, dass mir sowas zu sehr ins Blut übergegangen ist.

  • Quote

    Original von Ninnie


    Tschuldigung, das nächste Mal versuche ich das deutlicher zu formulieren, war keine Absicht. Ich treibe mich wohl zu viel in Foren rum, dass mir sowas zu sehr ins Blut übergegangen ist.


    Nee, kein Thema. Normalerweise ist das ja auch üblich. Ich dachte nur im ersten Augenblick, Du meinst mit "hier", "hier im Forum" und kam gar nicht auf die Idee, einen Link zu vermuten.


    Alles Gut. :]

  • Seit gestern ist der Artikel in der MOPO live:


    http://archiv.mopo.de/archiv/2…g/panorama/das_nervt.html


    Es gibt einen sehr guten Aspekt in diesem Zusammenhang: Das Forum erfreut sich einer Menge zusätzlicher Besucher. Dadurch können sich viel mehr Leute direkt und unabhängig über unsere Stimmungslage informieren. Falls jemand in Zukunft wieder in den großen Medien einen Artikel platziert, bitte nicht vergessen einen Link auf unser Forum zu platzieren. In diesem Sinne: Gut gemacht - Mirco!

  • Zitat: "aber sie sind wichtig für die Stadt, weil sie positive Bilder transportieren." ... die Wünsche/Wohnqualität der Anwohner steht dem also nach, oder wie soll man so ein Zitat verstehen?!


    Generell ist "das Leben" hier klasse! Aber bei einem muss ich Mirco und dem Artikel zustimmen. Wenn wir hier nicht frei ein- und ausfahren können - zu jeder Tag und Nachtzeit, dann fühle ich mich sehr stark eingeschränkt, besser eingesperrt.
    Ich muss beruflich sehr häufig spontan zu den unterschiedlichsten Zeiten das Auto bemühen. Der Einsatz ist leider nicht immer planbar. Den Rest erledige ist sehr gerne zu Fuss - aber das geht nicht immer.
    Aufgrund der Baustellenlage ist es derzeit sowieso zeitweise eng in die HafenCity ein- und auszufahren.


    Bitte liebe Marketingstrategen:
    Lasst uns wenigsten frei rein und raus - der Rest ist ok, von meiner Seite.


    Grüsse vom Kaiserkai
    Michael

  • Hi liebe Leute,
    ich hab momentan unglaublich viel Arbeit, daher kam ich nicht zum verlinken. Auch nicht dazu, eine wirklich nette Antwort der Hafencity-GmbH hier öffentlich zu machen (und meine Antwort dadrauf). Da ich heute nicht an meinen Account komme, hole ich es morgen nach.


    Ich finde den Artikel der Mopo gut, denn er ist recht ausgewogen. Der Titel reißt natürlich, aber nun gut, das sind Medien. Inhaltlich wurde da jedoch sehr wenig verbogen, verdreht oder gar aus dem Zusammenhang gerissen. Mein Schwerpunkt war zwar weniger Lärm, als sonstige Einschränkungen des täglichen Lebens durch die Veranstaltungsdichte, aber ich bin auch mit der Gewichtung durchaus nicht unzufrieden. Man weiß ja vorher nie, was die Leser-Quote so verlangt. Am Ende bin ich die Hamburger Spassbremse No. uno. :D


    Außerdem waren die Kontakte bei der Mopo übrigens ausgesprochen freundlich, sympathisch und kooperativ.


    Wer die Printausgabe nicht sah: Die haben dem kleinen Artikel eine ganze Seite gegönnt. Das Foto ist riesig... 8o

  • Antwort der HC GmbH vom 15.07.:


    Sehr geehrter Herr Hölling,


    danke für Ihr Schreiben vom 6.7.2008, das die Zugänglichkeit der HafenCity bei Großveranstaltungen nördlich des Zollkanals thematisiert. Es war mir mittlerweile auch möglich, mit den für die Absperrungen verantwortlichen Akteuren zu sprechen, so dass ich Ihnen eine Einschätzung Ihres Anliegens unsererseits geben kann.


    Grundsätzlich gilt es zu unterscheiden zwischen zwei Themen: Einerseits sind wir konfrontiert mit der Situation, dass die Hamburger Innenstadt Ort von Veranstaltungen mit (über-)regionaler Bedeutung ist und in diesem Kontext Absperrungen erfolgen. Diese Veranstaltungen liegen, das haben Sie ja später auch selbst geschrieben, außerhalb des Verantwortungsbereiches der HafenCity Hamburg GmbH, wir sind – zumindest bislang – auch nicht über Verlauf und Dauer von Absperrungen in Kenntnis gesetzt worden. Das zuständige Polizeikommissariat weist darauf hin, dass an dem betreffenden Wochenende die Zufahrt zur HafenCity über den Deichtorplatz möglich gewesen sei und Informationen über die Medien – speziell Tageszeitungen – im Vorfeld abrufbar waren. Ungeachtet dessen besteht die Bereitschaft, künftig im Falle von hafencityrelevanten Absperrungen frühzeitig die Abstimmung zu suchen und in einer umfassenderen Form Informationen an die Anlieger weiterzugeben (z.B. durch eine Information über Absperrungen über die digitalen Bewohnerforen).


    Das zweite Thema betrifft Veranstaltungen innerhalb der HafenCity. Hier ist es uns wichtig, zunächst zu betonen, dass die HafenCity und speziell Plätze, Promenaden und Straßen der HafenCity einen öffentlichen und prinzipiell für jeden offenen Charakter haben. Im kleinräumigen Nebeneinander von Bewohnern, Beschäftigten und Besuchern bzw. dem Nebeneinander von dauerhaften Nutzungen wie dem Wohnen und Arbeiten sowie von temporären Nutzungen wie den verschiedenen kulturellen Events liegt ja gerade der besondere Reiz der HafenCity, als eines neuen innerstädtischen und urbanen Stücks Stadt. Sicherlich führt die Überlagerung unterschiedlicher Nutzungsmuster und Interessen mitunter auch zu Reibungen. Und ohne Frage bleibt es ein Balanceakt, das richtige Maß in der Mischung der unterschiedlichen Nutzungen zu finden. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir die Interessen von Besuchern höher gewichten würden als die der Bewohner. Ganz im Gegenteil weisen wir die Veranstalter von Events in der HafenCity stets ausdrücklich auf die Präsenz von zurzeit rund 1.000 Bewohnern in der HafenCity hin und bemühen uns, zusammen mit den Veranstaltern Regelungen zu finden, die die Belastungen für die Bewohner im Rahmen halten. Teil dieser Aktivitäten sind auch Bewohnerinformationen, die immer dann verteilt werden, wenn es bei Veranstaltungen innerhalb der HafenCity zu außergewöhnlichen Einschränkungen z.B. bei der Zugänglichkeit zu den Tiefgaragen o.dgl. kommt. Sollten Sie der Auffassung sein, dass diese Informationen noch optimiert werden können, sind wir für konkrete Hinweise offen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Marcus Menzl



    Meine Antwort vom selben Tag:


    Guten Abend Herr Menzel,

    vielen Dank für Ihre netten erklärenden Worte.

    Viele Ihrer Auslassungen sind für mich nachvollziehbar - und sicherlich sind Sie auch nur bedingt der richtige Ansprechpartner. Mir ging es - in zugegebenermaßen impulsiver Form - darum, aufmerksam zu machen, dass hier Leute wohnen und die bei allem Verständnis für Belange der Hansestadt nicht ganz vergessen werden dürfen. Die Information mit dem Deichtorplatz ist leider nicht korrekt. Zwar war diese Zufahrt nicht durch Zäune, aber durch Hütchen abgesperrt. Und wenn ein durch Baustellen und natürliche Gegebenheiten sowieso nur über vier Zugangswege erreichbarer Stadteil, auf allen Zugangswegen gesperrt ist, dann kommt Unmut auf, zumal sich in dem Zeitraum Juni bis Mitte Juli die Voll- und Teilsperrungen des Innenstadtbereiches zunehmend häuften.

    Hamburg soll feiern, aber darf bitte seine Bewohner (und es gibt nun eben die "neuen" in der Hafencity) nicht vergessen. Sofern diese Problematik bei Ihnen sensibel ist, will ich beruhigt sein. Ein ähnliches Problem mit überbordenenden Veranstaltungen gab es ja auch schon im Bereich der zentralen Einkaufsmeilen um Mö, Rathaus und Jungfernstieg. Hier scheint mir bei den Verantwortlichen eine gewisse Sorglosigkeit und sehr starke Ausgerichtetheit auf Touristen und Schaulustige zu herrschen.

    Bei "internen" Veranstaltungen in der Hafencity funktioniert das Kommunikationsnetzwerk deutlich besser, gerne ein Lob an dieser Stelle an Sie. Auch diesen Prozess werde ich jedoch kritisch begleiten, da man nach wöchentlichem Baustellenlärm ab 6 Uhr, am Wochenende stundenlang über dem Haus verharrende Hubschrauber (so geschehen bei sämtlichen Fahhrad- oder Marathonrennen) ab morgens dann nur mit begrenzter Gelassenheit zur Kenntnis nehmen kann.

    Solange mit einem gewissen Augenmaß verfahren wird, soll auch gerne alles so bleiben. Bitte vergessen Sie aber nicht, dass für uns Hafencitybewohner auch Veranstaltungen außerhalb der Hafencity im Bereich von Innenstadt, St. Pauli etc. durch Sperrungen u.ä. zu einem subjektiven Gefühl von Eingeschränktheit führen, sich also zu Hafencity-Veranstaltungen addieren und eine Differenzierung in der eigenen Wahrnehmung nicht immer möglich machen.

    Trotzdem vielen Dank für Ihre verständnisvollen Worte.

    Mit freundlichen Grüßen
    Mirco Hölling